6 Fragen - 6 Antworten zur Verhütung
Fragen beantwortet von Jennifer Faatz @superillu.de
Wie ist es mit dem Risiko für Brustkrebs. Steigt das mit der Einnahme der Pille an?
Dass die Pille bei einer gesunden Frau Krebs verursacht, hat bisher keine Studie bewiesen. Man muss dazu auch wissen, dass die Hormonmenge in den letzten 50 Jahren immer niedriger gestaltet wurde und andere Gestagene verwendet wurden, also die Hormone der zweiten Zyklushälfte. Dadurch konnte das Risiko für Nebenwirkungen insgesamt gesenkt werden. Vorerkrankungen und andere Risikofaktoren müssen aber eben immer ausgeschlossen werden.
Seit Anfang des Jahres wird in Beipackzetteln auf das Risiko für Depressionen hingewiesen. Wer ist gefährdet?
Es ist sehr selten, dass durch die Pilleneinnahme depressive Veränderungen neu auftreten. Selbst in den großen Studien ist das Risiko nicht höher als 1:100 bis 1:1000. Wer gefährdet sein könnte, dazu haben wir bisher zu wenige Erkenntnisse. Wenn eine Frau aber den Eindruck hat, dass sich ihre Stimmung durch die Pille stark und unangenehm verändert, sollte sie das mit ihrem Frauenarzt besprechen.
Steigt das Risiko für Nebenrvirkungen eigentlich über die Dauer der Einnahme an?
Nein, im Gegenteil. Das höchste Risiko besteht, wenn man ein Hormonpräparat neu einnimmt. Deshalb macht man heute auch keine mehrmonatigen Pillenpausen mehr. Und die Sorge, man könne nicht mehr schwanger werden, wenn man die Pille lange nimmt, ist unbegründet.
Viele Mädchen bekommen die Pine im Jugendalter verschrieben. Ist das angebracht?
Für junge Mädchen und Frauen, bei denen noch keine Spirale in frage kommt, gibt es keine zuverlässigere Form der Verhütung. Alternativen wären noch das Verhütungspflaster oder der Verhütungsring, die beide auch hormonell wirken. Eine niedrig dosierte Pille kann aber auch wegen Beschwerden verordnet werden. Ich habe in meiner Praxis zum Beispiel junge Mädchen mit unregelmäßigen Blutungen oder starken Schmerzen während der Menstruation. Und auch bei jungen Frauen mit ganz ausgeprägter Akne, die das so belastet, dass sie sich immer mehr zurückziehen, ist die Pille eine Option. Die Präparate sind so ausgelegt, dass man sie bei jungen Mädchen anwenden kann.
Was sollten Frauen tun, wenn sie die Pine absetzen möchten?
Am besten sucht man zuerst das Gespräch mit dem Frauenarzt. Wir sind ja dafür ausgebildet, zu beraten und zur Seite zu stehen. Man kann gemeinsam herausfinden, was eine gute Alternative ist, und die Patientin wird auch darauf vorbereitet, was nach dem Absetzen passieren kann.Blutungen können nämlich auf einmal ausbleiben oder auch öfter auftreten. Das ist eigentlich gar nicht so ungewöhnlich, aber es kann die Patientin erst mal verunsichern. Der eigene Hormonhaushalt muss ja erst wieder seinen Rhythmus finden.
Und was empfehlen Sie, wenn die Patientin nun gerne hormonfrei verhüten möchte?
Wirklich sicher ist dann eigentlich nur die Kupferspirale, mit der aber die Monatsblutungen stärker und schmerzhafter werden können. Wenn der Kinder wunsch abgeschlossen ist, gibt es natürlich auch die Möglichkeit der Sterilisation. Das ist aber eine Operation mit allen dazu gehörenden Risiken. Danach kommt im Prinzip das Kondom, das ja ohnehin bei jedem Partnerwechsel verwendet werden sollte. Oder zum Beispiel auch das Diaphragma in Kombination mit einem Gel, das die Spermien bewegungsunfähig macht. Manche Frauen versuchen auch die symptothermale Methode. Aber diese Verhütungsmethoden bieten alle einen geringeren Schutz beziehungsweise sind sie teilweise auch mit deutlich mehr Aufwand verbunden.
Übersicht der Verhütungsmethoden
Kupferspirale
> Wirkung. Wird in die Gebärmutter eingesetzt, gibt Kupfer ab. Schleimhaut verändert sich, so kann sich keine Eizelle einnisten. Spermien werden gehemmt.
> Sicherheit. Sehr sicher. Pearl-Index: 0,2 bis 0,9.
Kondom
> Wirkung. Mechanische Verhütung für den Mann, bietet als einzige Methode Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
> Sicherheit Sehr fehleranfällig. Pearl-Index bei perfekter Anwendung: 2, typischer Gebrauch: 12.
Diäphräglila
> Wirkung. Mechanische Verhütung für die Frau. Wird bei jedem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingelegt und bietet so eine Barriere für Samenzellen.
> Sicherheit Sehr fehleranfällig.Pearl-Index:1-20.
Natürliche Methoden
> Wirkung. Bei der symptotherinalen'Methode werden Aufwachtemperatur Lind Gebärmutterschleim beobachtet. So lassen sich fruchtbare Tage bestimmen.
> Sicherheit. Aufwendig, viel Erfahrung nötig. Pearl-Index: 0,8-20.
Kontakt
- Telefon
- 02392 / 1554
- 02392 / 1555
- E-Mail: praxis(at)frauenarzt-werdohl-kourtis.de
Adresse
- Friedrich-Keßler-Platz 5
- 58791 Werdohl
Sprechzeiten
- Mo: 8:00 - 12:30 & 14:00 - 18:30
- Di: 8:00 - 12:30 & 14:00 - 18:30
- Mi: 8:00 - 12:30
- Do: 8:00 - 12:30 & 16:00 - 19:30
- Fr: 8:00 - 15:00