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Wollen wir alles wissen?

Artikel von Britta Zimmermann

Auszug aus "SUPERillu vom 09.05.0219 - 19/2019"
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Trisomie 21 tritt bei einem von 800 Neugeborenen auf

 

Krankenkassen könnten bald einen Bluttest auf Trisomie 21 zahlen. Es wird einfacher, Besonderheiten am Ungeborenen zu erkennen.

Ersttrimester

Durch Blutentnahme in der 11. und 13. Woche werden beim Ersttrimester Screening das Hormon HCG und der Eiweißwert PAPP-A bestimmt. „In
Kombination mit Nackentransparenz-Test und dem Alter der Schwangeren errechnen spezielle Computerprogramme eine statistische Wahrscheinlichkeit für Chromosomabweichungen", erklärt Professor Scharf. Kosten: ab 150 Euro.
Gibt es bei Nackenfaltenmessung oder Bluttest Hinweise, dass eine genetische Erkrankung vorliegen könnte, haben Ärzte drei weitere Möglichkeiten, wie man Zellen vom Kind entnehmen kann. Diese sogenannten invasiven (das heißt in den Körper eindringenden) Methoden werden immer mit dem Arzt abgesprochen. Die Kasse übernimmt die Kosten, wenn eine Indikation vorliegt.

Plazenta-Punktion

Mit einer Hohlnadel wird durch die Bauchdecke in der 11. bis 14. Schwangerschaftswoche Chorionzotten-Gewebe (Plazenta) entnommen. Im Blut der Schwangeren befinden sich Bruchstücke des kindlichen Erbgutes (DNA). Aus der Probe werden im Labor die kindlichen Zellen isoliert und auf ihre Chromosom-Struktur untersucht. So lassen sich Trisomien, aber auch seltene Erbkrankheiten wie Mukoviszidose ausschließen. Nach ein bis sieben Tagen hat man ein zu 99 Prozent sicheres Resultat. Die Punktion kann zu Wehen führen, im schlimmsten Fall eine Fehlgeburt auslösen. „Das tritt aber sehr selten ein", so Professor Scharf: „Diese Methode ist nahezu risikofrei."

Fruchtwasser

Bei der Fruchtwasser-Untersuchung werden 15 bis 20 Milliliter Fruchtwasser entnommen und die darin enthaltenen Zellen des Kindes untersucht. Die sogenannte Arnniozentese ist ab der 16. Schwangerschaftswoche möglich. Weil die Zellentnahme aus Fruchtwasser schwieriger ist als aus Gewebe, dauert es etwa zwei Wochen, bis man ein Ergebnis hat. Das Risiko für einen ungewollten Blasensprung liegt bei 1:1000.

Nabelschnur

In Ausnahmefällen, etwa wenn zuvor grobe Fehlbildungen festgestellt wurden, wird auch Blut aus der Nabelschnur entnommen.
Professor Scharfs Fazit: „Letztendlich ist es die private Entscheidung eines jeden Elternpaares. Die Pränataldiagnostik kann auf einer körperlichen und genetischen Ebene jede Menge Informationen liefern. Was sie aber ganz klar nicht kann: eine Garantie für ein gesundes Kind geben!"

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